Schon vor Jahren prophezeiten Analysten, dass Cloud-Computing über kurz oder lang eine entscheidende Rolle spielen wird, wenn es um die Speicherung und Verarbeitung digitaler Informationen geht. Bereits 2003 stellte Brainloop auf der CeBIT als einer der ersten SaaS-Anbieter ein „Cloud-Mietmodell“ für die Zusammenarbeit von Unternehmen auf einer Plattform vor. Seitdem findet dieses Verfahren immer mehr Fürsprecher. Lösungen „as-a-Service“ haben einen komplett neuen Geschäftszweig ins Leben gerufen, der vermutlich noch lange nicht ausgeschöpft ist.
Und auch die Skepsis bei Unternehmen in Sachen Cloud ist gewichen: Erstmalig ist der prozentuale Anteil zwischen lokalen Geräten und Cloud-Lösungen ausgeglichen.
Experten gehen davon aus, dass sich dieser Trend in den kommenden fünf Jahren noch weiter in Richtung Cloud verschieben wird. Denn das weltweit produzierte Datenvolumen steigt stetig: Während 2010 gerade erst die Zettabyte-Hürde geknackt wurde, erreichte es 2018 sage und schreibe 33 Zettabytes.
Warum eine Cloud?
Die digitale Transformation von Unternehmen beginnt häufig mit dem Weg in die Cloud. Sie ermöglicht es Firmen, egal ob als Private oder Public Cloud angelegt, agil und flexibel zu arbeiten und damit auch für die Zukunft in einer vernetzten Arbeitswelt richtig aufgestellt zu sein. Während Mitarbeiter dank Cloud-Lösungen von überall, zu jeder Zeit auf Daten und Dokumente zugreifen können, reduziert die Cloud bei Unternehmen merklich die Kosten für die IT-Infrastruktur.
Denn ein eigenes Rechenzentrum ist nicht mehr zwingend nötig. Hinzu kommen eine höhere Skalierbarkeit und die Möglichkeit auch in puncto Datensicherheit von den kontinuierlich verbesserten Vorkehrungen der Cloud-Anbieter zu profitieren. Insbesondere der Datenschutz und die IT-Sicherheit sind auch laut dem aktuellen Cloud-Monitor von Bitkom im Auftrag von KPMG die Hauptkriterien bei der Auswahl eines Cloud-Dienstes.
Die richtige Wahl treffen …
Insgesamt lässt sich der Umfang des jeweiligen Cloud-Services individuell anpassen. Neben dem Datenschutz und der Sicherheitsarchitektur gibt es aber auch noch andere Auswahlkriterien zu beachten. Dazu gehört unter anderem die Art und der Ort der Datenspeicherung.
Ebenso müssen Unternehmen darauf achten, ob der Anbieter offizielle Zertifizierungen vorweisen kann und ob Unternehmen jederzeit die durchgängige Kontrolle über die Daten behalten.
… und gesetzeskonform bleiben
In der Vergangenheit war es vielen Berufsgruppen aufgrund von Schweige- und Geheimhaltungspflichten außerdem verwehrt, die Cloud zu verwenden. Darauf reagierte der Gesetzgeber: 2017 wurde das Gesetz zur Neuregelung des Schutzes von Geheimnissen bei der Mitwirkung Dritter an der Berufsausübung schweigepflichtiger Personen verabschiedet. Paragraf 203 StGB besagt, dass der Einsatz von wirtschaftlich sinnvollen IT-Systemen – dazu gehört die Cloud – durch Berufsgeheimnisträger erlaubt ist.
Die Sicherheit der Daten ist hier aber besonders essenziell: In sicheren Datenräumen können Administratoren individuelle Zugriffsberechtigungen konfigurieren. Außerdem lässt sich jede Aktivität in einem Datenraum im Nachhinein komplett nachvollziehen. Das sorgt für dauerhafte Transparenz.
Ein Blick in die Zukunft
Laut dem Handelsblatt werden bis 2035 rund 2.142 Zettabyte an Daten produziert. Was können wir also noch erwarten?
Fest steht: Cloud-Angebote werden sich immer weiter spezialisieren. Hybrid- und Multi-Clouds haben das Potenzial, sich auf dem Markt zu etablieren.
Eine Hybrid-Cloud ist eine Kombination aus Public- und Private-Cloud, während eine Multi-Cloud aus mehr als einer Cloud-Implementierung des gleichen Typs – allerdings von verschiedenen Anbietern – besteht.
Hinzu kommt die künstliche Intelligenz. Sie macht auch vor der Cloud nicht Halt. Cloud-Anbieter arbeiten mit Hochdruck daran, ihre Plattformen um KI-Anwendungen zu ergänzen und bestehende Services dahingehend zu erweitern.
Der Weg wird für Unternehmen früher oder später in die Cloud gehen – mit dem Fokus auf die richtigen Aspekte ist eine zielgerichtete Nutzung aber auch heute schon möglich.
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